Als Prädatoren umschreibt die Wissenschaft alle Tierarten, die davon leben, andere Tiere zu erbeuten und zu fressen (vgl. Definition bei Wikipedia). Für die Wildgänse sind dies zahlreiche Arten, die den großen Vögeln zwischen den arktischen Brutgebieten und dem Winterquartier nachstellen. Die Wirkung von Prädatoren auf die Raumnutzung und die Überlebensraten von Gänsen werden oftmals unterschätzt.
Natürlich unterscheidet sich das Spektrum der Prädatoren in den Brutgebieten deutlich von dem auf dem Zug und in den Winterquartieren. Auch sind die Wirkungspfade unterschiedlich: in der Arktis können Fressfeinde sehr leicht die jungen Küken erbeuten, schlagen Gänse auf dem Nest oder rauben die Eier. Auch während der Mauser sind die ausgewachsenen Gänse leicht zu erbeuten. Neben der Witterung haben Fressfeinde den größten Einfluss auf den Bruterfolg der Gänse. Im Winter dagegen können alle Gänse fliegen. Sie sind also eine schwierige Beute, denn sie halten sich in großen Scharen auf und ein Beutegreifer wird von den vielen Vögeln sehr schnell entdeckt.