Gänse treten in großen Schwärmen auf, - für uns Menschen sehen sie sich ziemlich ähnlich. Doch das Leben der Gänse wird durch die Vielzahl der Persönlichkeiten bestimmt, ihre Zugwege, den Partner, den Bruterfolg usw. Um Aufschluss über die Mechanismen in den Gänsepopulationen zu erhalten, werden Gänse markiert, damit wir sie im freien Feld wiedererkennen können. Jede Fragestellung hat dabei ihre Anforderungen an Markierungen: Metallringe für den Landstreckenzug ganzer Populationen, codierte Fußringe oder Halsmanschetten für individuelle Fragen auf Populationsebene, Brutbiologie oder Studien in speziellen Regionen, Datenlogger oder Sender für intensive Studien an einzelnen Vögeln.
Für große, grasfressende Vögel wie Blessgänse haben sich in den letzten 30 Jahren Halsmanschetten als zuverlässige und verträgliche Form der individuellen Markierung erwiesen. Während Metallringe nur wenige Meldungen, dann zumeist von geschossenen Vögeln, erbringen, wird es durch ablesbare Markierungen möglich, die Lebensgeschichte eines Vogels zu verfolgen: wann rastet die Gans wo, wo und wie erfolgreich brütet sie? Wieviele Jungtiere zieht ein Paar groß?
Die individuell codierten Halsmanschetten lassen sich mit Fernglas oder Spektiv ablesen - bis zu einer Entfernung von über einem Kilometer!
Blessgänse weiden oft im hohen Gras, Getreide, Raps oder schwimmen auf Seen. Bunte Fußringe sind daher schlecht zu sehen. Versuche ergaben, dass man nur etwa ein Drittel der Wiederbeobachtungen erreicht, die Halsmanschetten ermöglichen.
Verschiedene Projekte benutzen verschiedene Halsringe. Auch sind die Kombinationen in der Zahl begrenzt, so dass es mehrerer Möglichkeiten bedarf. Hier sieht man verschiedene Halsmanschetten: (1) Saat- oder Blessgans, (2) Blessgans, (3) Blessgans (sowie einige Saatgänse), (4) Blessgänse auf Taimyr Mitte der 1990er Jahre, (5) Bless- und Saatgänse am Gülper See (Brandenburg, D) zwischen 1989-1995.