Brachvögel kommen aus den Wintergebieten zurück nach Norddeutschland. Die milden Temperaturen bringen den Vogelzug in Gang. Neben den Kranichen ziehen auch viele Watvögel und erreichen Norddeutschland. Darunter sind auch die ersten Brachvögel....
... Die hochbeinigen Schnepfenvögel mit dem charakteristischen langen, gebogenen Schnabel und dem betörend melancholischem Gesang brüten in Norddeutschlands Marschen, Moore und Heiden. Insbesondere durch die Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung während der letzten 30 Jahre ist der Brachvogel heute – wie anderen Wiesenvögel Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine oder Rotschenkel – auf den höchsten Rängen der Roten Listen der bedrohten Arten in Deutschland zu finden. Seit 2020 wurden mehr als 130 Brachvögel mit GPS-Sendern ausgerüstet, um ihre Wanderungen nachzuvollziehen. Es zeigt sich, dass die Art neben dem Verlust ihrer Brutreviere auch stark durch die Jagd in Frankreich sowie den massiven Ausbau der Windkraft auf dem Land wie auch auf der offenen Nordsee gefährdet ist, denn die Vögel fliegen lange Strecken überwiegend in der Nacht und zumeist auf Rotorhöhe. Landwirtschaft, Jagd, Ausbau von Windkraft, Straßen, Flächen-PV. Die Lebensräume der Brachvögel stehen erneut gewaltig unter Druck. Dringend benötigen die Brachvögel daher verbesserten Schutz. Der Bestand ist in Niedersachsen in nur 10 Jahren um mehr als 40% zurückgegangen.
Die Routen einzelnen Brachvögel können auf www.blessgans.de/tracking/curlew-nw-germany-2021 angesehen werden.